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Au plaisir de lire (APDL)

L'histoire de l'APDL

Geschichte und Situation der Bibliothèque francophone Au plaisir de lire (APDL) in Frankfurt

Im Mai 2021 haben die Bestände der Bibliothèque francophone dank der Unterstützung des Staatlichen Schulamtes Frankfurt am Main und des Institut Français in den Bibliotheksräumen der Carl-Schurz-Schule eine neue Heimat gefunden. Die Zukunftssicherung der Bibliothek als Ort der Begegnung von Lehrenden und Lernenden mit frankophonen Jugendbuchautor*innen und ihren Texten, die sich die Gruppe LESartEN zur Aufgabe macht, verdient einen Rückblick auf die höchst engagierte und erfolgreiche Arbeit vieler Mitwirkender während der letzten beiden Jahrzehnte:

Nach Schließung des Bureau du livre de jeunesse in Frankfurt 2007 werden die Bücherbestände ins Institut français nach Mainz ausgelagert. Durch Vermittlung der damaligen Leiterin des Staatlichen Schulamts Frankfurt, Frau Schulamtsdirektorin Silvia Bouffier-Spindler, wird am 10.12.2009 eine Vereinbarung (Convention) unterzeichnet zwischen dem Land Hessen, vertreten durch das Staatliche Schulamt für die Stadt Frankfurt am Main, und dem Centre Culturel Berlin (Französische Botschaft), vertreten durch dessen Direktor, Monsieur Charles Malinas. Aus dieser Vereinbarung geht hervor, dass diese Bibliothek keinerlei materielle Unterstützung erhält, weder vom Land Hessen noch von der Französischen Botschaft in Berlin.

Dank Frau Silvia Bouffier-Spindler können ab Januar 2010 diese Bestände in den Räumen der Bibliothek des Amts für Lehrerbildung, heutiges Staatliches Schulamt der Stadt Frankfurt und Hessische Lehrkräfteakademie, untergebracht werden.

‚Schirmherr‘ dieser ‚Bibliothèque francophone Au plaisir de lire‘ ist das Staatliche Schulamt Frankfurt, aus dessen Schulleitungs-Deputat vier Stunden Abordnung von Frau Michelle Cahuzac, Lehrerin an der Ziehenschule Frankfurt und ehemalige Bibliothekarin des Bureau du livre de jeunesse, bezahlt werden. Auf Frau Michelle Cahuzac folgt Frau Alice Genty-Beckers, die im März 2022 nach sehr engagierter Arbeit ausscheidet. Ehrenamtlich unterstützt wird die Arbeit der Bibliothek darüber hinaus von Anfang an von Frau Studiendirektorin a.D. Annemarie Kordecki, deren Reisekosten anfangs auch aus dem Etat des Staatlichen Schulamts bezahlt werden. Im Staatlichen Schulamt ist Frau Oberstudienrätin Elke Waldeier-Odenthal a.D. im Rahmen ihrer Abordnung von der Helmholtzschule Ansprechpartnerin für die Belange der Bibliothèque francophone. Federführend für die programmatische Ausrichtung sind die Mitglieder der Gruppe LESartEN. LESartEN plant und koordiniert die inhaltliche Arbeit, organisiert Autor:innenbegegnungen, verfasst Buchempfehlungen für den Französischunterricht, stimmt über die Aktualisierung und Erweiterung der Bestände ab und gibt durch Lehrkräftefortbildungen regelmäßig überregionale Impulse zur Unterrichtsentwicklung. Die Gruppe besteht derzeit aus Frau Beate Althaus, Frau Marei Becker, Frau Frauke Böttcher, Frau Charlotte Gauthier, Frau Ute Hahn, Frau Annemarie Kordecki, Herrn Klaus Mengler, Frau Jutta Merkelbach-Weis, Herrn T hilo Karger, Frau Silke Topf und Frau Elke Waldeier-Odenthal.

Seit Beginn ihres Bestehens führt die Bibliothèque francophone die Arbeit des Bureau du livre de jeunesse fort, indem sie regelmäßige, akkreditiere Lehrkräftefortbildungen, sogenannte Comités de lecture, veranstaltet, in denen frankophone Jugendbücher vorgestellt und didaktisch-methodische Möglichkeiten aufgezeigt werden, diese im Fachunterricht und in Lektüreprojekten einzusetzen. In den letzten Jahren konnte das Angebot an die Lehrkräfte und die Schüler:innenschaft bedeutend erweitert werden. Die aktuellen Leistungen der APDL umfassen (siehe dazu auch die Webseite www.auplaisirdelire.de):

Alle diese Aktivitäten sind zu leisten gewesen ohne die tatkräftige Unterstützung durch das Institut français Mainz und deren Attachés linguistiques, Frau Margret Schulz (bis Juli 2014), Herrn Thibaut Triqueneaux (bis Juli 2019) und Herrn Bruno Girardeau (bis Juli 2022), die mit Bücherspenden und mit finanzieller Hilfe bei Autor:innenbegegnungen die Arbeit der Bibliothek fördern. Die Autor:innenbegegnungen werden gelegentlich auch mit Geldmitteln und Bücherspenden durch die Schulbuchverlage Cornelsen, Klett und Ernst Klett Sprachen unterstützt.

Über die finanzielle Unterstützung hinaus besteht auch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft unter dem Vorsitz von Herrn Christophe Braouet, der an Comités de lecture teilnimmt, ebenso wie die Konsulinnen und Konsuln der französischen Botschaft regelmäßige Gäste der comités sind.

Es zeigt sich immer mehr, dass eine Bibliothek ohne Etat für Anschaffungen von Büchern, AudioCDs und Filmen sowie Autor:innenbegegnungen nicht fortbestehen kann. Die geringen Mittel aus den Eintritten bei Comités de lecture und bei Autor:innenbegegnungen decken bei weitem nicht die nötigen Ausgaben.

Die Bemühungen, französische Verlage um Zusendung von geeigneten Neuerscheinungen zu bitten, wie dies in § 2, Absatz 3 der Vereinbarung dargestellt wird, haben sich als vergeblich herausgestellt - abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen, die oft auf privaten Kontakten beruhen. Da die Bibliothèque francophone nur auf schulisches Publikum zielt und nicht wie das Bureau du livre de jeunesse auch auf deutsche Verlage, ist die Zurückhaltung der französischen Verlage erklärlich.

Im Jahr 2015 leitet die Gruppe LESartEN die Gründung eines Fördervereins der Amis de la Bibliothèque francophone in die Wege. Inzwischen ist der Verein als gemeinnützig anerkannt und in das Frankfurter Vereinsregister eingetragen. Präsidentin ist Frau Elke Waldeier-Odenthal. Schirmherrin der Bibliothek ist weiterhin Frau Silvia Bouffier-Spindler, ehemalige Leiterin des SSA Frankfurt und Romanistin. Seit der Vereinsgründung kann die Bibliothèque francophone seitdem Drittmittel (zum Beispiel bei der Fraport-Stiftung oder Lottogelder beim Hessischen Kultusministerium) beantragen und Spendenbescheinigungen ausstellen zum Beispiel für den Lions Club Frankfurt/Main, der die Bibliothèque francophone dankenswerterweise seit 2014 jährlich mit einer Spende von 500 € unterstützt. Auch der Lions-Club Goethestadt hat die Bibliothek bereits finanziell unterstützt. Dank gebührt daneben dem Förderverein der Carl-Schurz-Schule für sein „Willkommensgeschenk“ in Form einer Buchspende.

In den Jahren 2020 bis 2022, die von Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die Covid 19 - Pandemie geprägt sind, verlagert die APDL ihre Projekte auch in den digitalen Bereich, so dass der Concours de lecture ebenso wie Lehrkräftefortbildungen trotz Lockdown in virtueller Form weiterhin stattfinden.

Ende 2021 ergibt sich die Perspektive einer Arbeit in noch größerer Nähe zu den Frankfurter Schüler:innen und Kolleg:innen durch den Umzug in die Carl-Schurz-Schule Frankfurt (mit Französisch als erste Fremdsprache) durch die aktive Vermittlung von Frau Silvia Bouffier-Spindler, Frau Elke Waldeier-Odenthal und Herrn Thilo Karger sowie mit freundlicher Unterstützung des scheidenden Schulleiters, Herrn Hans-Ulrich Wyneken, und des aktuellen Schulleiters, Herrn Christof Gans. Der Umzug erscheint zum einen als großer Kraftakt, da er auch mit einer umfassenden und aufwändigen Sichtung und Neuordnung der Bestände (durch die LESartEN-Mitglieder) verbunden ist, er erweist sich aber auch von Anfang an als großer Erfolg. Finanziell ermöglicht wird er durch freundliche Spenden.

Die Einweihung des neuen Ortes findet am 6. Oktober 2021 in feierlicher Runde statt, es sprechen Frau Silvia Bouffier Spindler, Frau Elke Waldeier-Odenthal, Herr Christophe Braouet, Frau stellvertretende Generalkonsulin Caroline Mettavant in Anwesenheit von Bruno Girardeau, attaché de langue et de coopération de l’Institut français. Die Veranstaltungen am neuen Ort werden sehr gut angenommen, wie z.B. die Autorenlesung mit Enoh Meyomesse zeigt oder auch die Begrüßung von Wilfried N’Sondé, Preisträger des Prix des Lycéens Allemands 2021 in Anwesenheit von Generalkonsulin Dr. Ilde Gorguet, Bruno Girardeau und Frankfurter Schüler:innen der Carl-Schurz-Schule, der Ziehenschule sowie auswärtiger Schüler:innen. Für den Sommer 2022 freuen wir uns auf ein Comité mit Bernard Friot, dem ehemaligen Leiter des Bureau du livre pour la jeunesse und mittlerweile einem der bekanntesten französischen auteurs pour la jeunesse und natürlich auf den jährlichen Concours de lecture, der sich zunehmender Beliebtheit erfreut.

Thilo Karger, Annemarie Kordecki, Silke Topf und Elke Waldeier-Odenthal


Link zum Text als pdf-Datei: Zur Geschichte und Situation der APDL in Frankfurt.